Im Jahre 1918, zur elften Stunde am elften Tag im elften Monat, jubelte und feierte die Welt. Nach einem erbitterten Krieg, der vier Jahre dauerte, unterzeichneten die Alliierten am 11. November 1918 ein Waffenstillstandsabkommen mit Deutschland und beendeten so den Ersten Weltkrieg. Der “Krieg, der alle Kriege beenden sollte” war vorüber.
Der 11. November 1919 wurde in den Vereinigten Staaten zum Armistice Day (Tag des Waffenstillstands) erklärt, in Erinnerung an die von Männern und Frauen während des Ersten Weltkrieges erbrachten Opfer im Namen eines dauerhaften Friedens. Am Armistice Day marschierten heimgekehrte Soldaten in Paraden durch ihre Heimatstädte. Politiker und Offiziersveteranen hielten Reden und veranstalteten Feiern zum Dank für den Frieden.
1938, 20 Jahre nach Kriegsende, wurde er zum bundesweiten Feiertag erklärt. Doch Amerika sah, dass jener vergangene Krieg nicht der letzte sein würde. Im Jahr darauf begann der Zweite Weltkrieg, in dem große und kleine Nationen wieder unter großen Verlusten kämpften. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Armistice Day weiterhin am 11. November begangen.
Im Jahre 1953 nannten Bürger der Stadt Emporia im Bundesstaat Kansas den Feiertag Veterans Day, eine Dankbarkeitsbezeugung an die Veteranen ihrer Stadt. Bald darauf verabschiedete der Kongress ein von einem Abgeordneten aus Kansas eingebrachtes Gesetz, das den bundesweiten Feiertag in Veterans Day umbenannte. Ab 1954 widmeten die Vereinigten Staaten den 11. November den Veteranen aller Kriege, in die sie verwickelt waren, und erklärten ihn bundesweit zum Veterans Day. 1971 erklärte Präsident Nixon den zweiten Montag im November zu diesem Zwecke zum offiziellen Feiertag für ganz Amerika.
Auch heute noch wird an diesem Tag für den Frieden gedankt. Um 11 Uhr Vormittag werden Festakte und Reden gehalten. Die meisten Amerikaner halten einen Augenblick inne zum Gedenken an jene, die für den Frieden gekämpft haben.
Seit die Vereinigten Staaten im Vietnamkrieg involviert waren, hat sich der Schwerpunkt ein wenig verschoben. Die Paraden und Festakte sind weniger geworden. Veteranen versammeln sich beim Denkmal der Vietnam-Veteranen in Washington, D.C., wo sie Gaben niederlegen und bei den Namen ihrer im Vietnamkrieg gefallenen Freunde und Verwandten still Wache halten. Familien, die Söhne und Töchter in Kriegen verloren haben, richten ihre Gedanken mehr auf den Frieden und das Vermeiden zukünftiger Kriege.